Die Geschichte der Narrenzunft Neustadt 1874 e.V.


So begann alles!


Der erste Neustädter Narrenrat
Am 20. Februar 1906 gründete sich der erste Neustädter Narrenrat, der aber kein Elferrat sondern nur ein "Siebenerrat" war. Er heckte für den Fasnetmändig statt der bisherigen großen Umzugsspiele etwas Neues aus, nämlich einen närrischen "Wochenmarkt der Zukunft". Er bot eine Volkswaschlaube, ein Panoptikum, ein modernes Heiratsbüro, orientalisches Leben, Neustädter Viktualienmarkt, Schnell-Photographie, Nürnberger Bratwurstglöckle, ein Riesen-Grammophon, ein historisches Museum, die "größte Schlagmaschine der Welt", einen Hungerkünstler, ein Hypodrom, was auch immer das gewesen sein mag, und zahlreiche weitere Attraktionen.
Im Jahr 1909 nennt sich der Narrenrat laut Protokoll erstmals "Elferrat" und benennt überdies einen Vorsitzenden, nämlich den bereits erwähnten Ludwig Kegel, den man damit nach Max Engelsmann und Hubert Heizmann wohl als den dritten namentlich bekannten Neustädter Narrenvater bezeichnen darf.


Narrenvater Karl Wiehl - Der Narrenrat bis zum 2. Weltkrieg
1927 endlich werden in den vorhandenen Protokollen nicht nur die Elferratswahlen erwähnt, sondern auch die Namen der Gewählten.

Elferrat im Jahr 1928

Als Narrenvater ist Karl Wiehl genannt. Zum tatsächlich aus elf Personen bestehenden Elferrat gehörten der schon erwähnte Karl Spiegelhalder als "Säckelmeister", Karl Schillinger, der neue Kronenwirt dessen Frau origineller Weise den Titel "Narrenmutter" trug, Adler-Post-Wirt Franz Ketterer, Schützenwirt und Brauereichef August Winterhalder, August Sträßler, dem die gleichnamige Wirtschaft an der Donaueschingerstraße gehörte, der Rappenwirt Karl Peterle, der Buchdrucker Ernst Glöckler, der Metzgermeister Karl Wolf, der Bahnsekretär Ferdinand Horn, genannt "Knox", und der Wagnermeister Otto Hirt. Zum Prinzen Karneval ernannte das Gremium den Wirt vom Jägerhaus, Otto Gephard. Die Fasnet war also eindeutig von Gastonomen dominiert und es begann der schöne Brauch, alle 14 Tage in einer anderen Neustädter Wirtschaft eine Narrenratssitzung abzuhalten. Nachhaltige Berühmtheit erlangte dabei eine Narrenratsversammlung vom 11. Februar 1927 in der "Linde" in der Salzstraße. Zu fortgeschrittener Stunde und ganz gewiss bei Überschreitung der zulässigen Promillegrenze veranstaltete der Elferrat dort nämlich einen "Narrenritt" auf den Stühlen. Es wurde durch die ganze Wirtschaft galoppiert, wobei elf der hölzernen "Rosse" ihre Beine verloren oder mit eingedrücktem "Sattel" ausrangiert werden mussten. Eine freiwillige Sammlung ergab die bescheidene Summe von 7,50 Reichsmark, die bei weitem nicht zur Wiederbeschaffung des demolierten Mobiliars ausreichten. Im Jahr 1927 nahm auch die noch bis ins Jahr 2002 gültige Garderobe des Elferrates ihren Anfang. Damals wurde erstmal die Anschaffung von Ornat und Kappen beschlossen und ein knappes Jahr später fand im "Rappen" die feierliche Einkleidung statt.

Ernst Schafhäutle in den 1930er Jahren

Ab dem Jahr 1934 weht auch im Elferrat ein frischer Wind in Gestalt zeitgemäße gesinnter Narren, etwa Oberlehrer Otto Berner, Hermann Zürn, Eduard Rombach, und Gärtnermeister August Spitz, Gastwirt Hartung. Einige Altgediente verschwinden von der Bildfläche, Rappenwirt Karl Peterle, Karl Spiegelhalder, Ernst Glöckler, Hermann Leonhard.
Der neue Narrenrat beschließt, ganz im Zeichen der Zeit: "Die Narrenzunft wird nach dem Führerprinzip geführt". Jedenfalls blieb unter diesen Umständen Karl Wiehl nicht mehr lange Narrenvater, und das war schade für die Neustädter Fasnet, denn um Ideen und närrische Zeremonien war dieser wirklich eingefleischte Narr nie verlegen. 1934 führte er die Fasneteröffnung am Schmutzigen Dunschtig ein, indem er vor der "Kommunistenkanzel" aufden Rathausplatz (ehemals Latschariplatz) hinunter eine närrische Ansprache hielt.
1936 schließlich legte Narrenvater Karl Wiehl das Zepter nieder. Mit ihm reichten auch die Narrenräte August Sträßler und Ernst Schafheutle ihren Abschied ein. Es erfolgte, wenn man so will ein völliger Generationswechsel, denn bis auf den altgedienten Bäckermeister Fritz Kößler und Adler-Post-Wirt Franz Ketterer waren auf einen Schlag völlig neue Namen im Elferrat. Neuer Narrenvater wurde August Paul, Elferräte waren der Oberlehrer Otto Berner, August Geng, Hermann Hartung, Getränkespediteur Martin Heitzmann, Schuhmacher Josef Jung, dem das Amt der "Narremutter" zufiel, Franz Ketterer, Fritz Kößler, Ernst Mosauer, Eduard Rombach, Rudolf Steimer und Hermann Zürn. Von nun an herrschte im Elferrat sowieso ein reges Kommen und Gehen. Schon ein Jahr später schieden wieder drei der oben Aufgezählten aus und es kamen drei neue hinzu. Ebenso im Jahr darauf.


Nach dem 2. Weltkrieg
Bei der Gründungsversammlung der "Narrenzunft e.V." am 21. Januar 1949 im Bahnhofhotel erklärte Ernst Schaftheutle Sinn und Zweck der Zusammenkunft und übernahm als Wahlleiter die Wahl des ersten Nachkriegs-Elferrates. Er bestand aus Narrenvater Karl Wiehl sowie den Räten Franz Stoffler, Josef Faller, Leo Wangler, Helmut Mettmann, Ernst Schafheutle, Franz Weber, Josef Strittmatter, Adolf Villinger, Ernst Kleis und Karl Bauer.
Von den Vorkriegs-Narrenräten waren also neben Narrenvater Karl Wiehl noch Franz Weber und Franz Stoffler wieder dabei, ebenso Ernst Schafheutle, der bis 1934 schon einmal Narrenrat gewesen war, dann aber abgedankt hatte. August Paul, der letzte Narrenvater vor dem Kriege, war an dieser Wiedergründung laut Aktenlage nicht beteiligt. So übernahm noch einmal sein Vorgänger Karl Wiehl den ehrenvollen Posten für die nächsten zwei Jahre. Erst dann durfte er das Zepter wieder weiterreichen, an den inzwischen aus dem Kriege heimgekehrten August Paul.


Die zweite Ära Paul
Karl Wiehl hatte der Fasnet in Neustadt nach dem Kriege wieder auf die Beine geholfen. Aber die Jüngeren drängten nach und der Wechsel im Amt des Narrenvaters erfolgte 1951. Jetzt übernahm wieder der "Vorkriegs-Narrenvater" August Paul das Amt. Franz Denz kam wieder in den Elferrat, wo er schon kurz vor dem Kriege für zwei Jahre mitgewirkt hatte. Neu im Elferrat waren auch Willi Heitzmann, dessen Vater schon eifriger Narr gewesen war, Albert Pfefferle, der die nächsten Jahre die Narrenzeitung gestaltete und Erich Hartfelder, der später als "Hutteflore" in der Neustädter Fasnet zeitlose Berühmtheit erlangen sollte.
Ein Jahr später kamen Dr. Gerhard Meier (besser bekannt als Hals-Nasen-Ohrenmeier), der später die Chronik zum 100 jährigen Jubiläum verfasste, und Arnold Fehrenbach, der Hotelier vom Neustädter Hof hinzu.

Narrenrat im Jahr 1952


1953 kam, trotz vorheriger Ankündigung, kein Fasnetmendigumzug zustande. Die Narrenräte mussten sich deshalb laute Kritik gefallen lassen und waren darüber, wie man sich denken kann, arg beleidigt.
Es kam, wie angedroht: Der Narrenrat erklärte offiziell seinen Rücktritt am 11.11.1953 meldete sich trotz zahlreicher Aufrufe über die Zeitung niemand, der bereit gewesen wäre, sich für die Fasnet sich zu engagieren. Laut Protokoll stellte Narrenvater Paul deshalb pünktlich um elf Uhr fest: "Über allen Wipfeln ist Ruh. Noch niemand hat sich gemeldet, um das Narrensteuer künftig in die Hand zu nehmen. Es fehlt zur Zeit an kompletten Narren!" Mit großem Bedauern nahmen Bürgermeister Pfeffer und der Gemeinderat den Rücktritt des Narrenrates zur Kenntnis.
Ende 1957 gingen der frühere Säckelmeister Franz Weber, Neustädter-Hof Wirt Arnold Fehrenbach und Erich Hartfelder gemeinsam zu Alt-Narrenvater August Paul und überredeten ihn, noch einmal einen Versuch zu wagen. In vielen Vorgesprächen wurden ein paar engagierte Neustädter gefunden, die bereit waren, für die Fasnetzeit und Arbeit zu opfern.
Am 13. Dezember 1957 gab es eine offizielle "Gründungsversammlung" im Hotel "Hochfirst". Laut Niederschrift waren daran nur elf Personen beteiligt, nämlich jede elf, die den künftigen Narrenrat bilden sollten.

Elferrat im Jahr 1958


Der inzwischen 72 jährige August Paul als Narrenvater, Wilfried Isele als Scribifax, Studienrat Arnold Schröter, Hotelier Arnold Fehrenbach, Altnarrenrat Franz Weber, Malermeister Erich Hartfelder, Kaufmann Erich Streitberger, Stadtrat Severin Laule sowie Albert Eckmann, Helmut Mettmann und Fritz Meier.
Mit gutem Recht konnte August Paul im Jahr 1961 seine Aufgaben als erledigt betrachten. Die Zunft war bestens organisiert, hatte inzwischen über 250 Mitglieder, der Gägs war etabliert, tatkräftige Elferräte standen zur Verfügung, zuletzt waren Erwin Lauterwasser, der spätere südbadische Forstpräsident und Emil Bausch in den Kreis aufgerückt, Spritzenwirt Alfred Hermann (1962) und Uhrmacher Horst Konrad (1962), Gärtnermeister Franz Götz (1963), Bernhard Graf (1963) und Dr. Gerhard Meier (1963) standen schon bereit, und es war sozusagen das Feld bestellt für einen Nachfolger und neuen Narrenvater. Und diese Nachfolge wurde schließlich am 11.11.1961 vollzogen.


Arnold I.

Arnold Schröter


Wer sollte Nachfolger von August Paul werden? Zunächst wollte der Elferrat aus den eigenen Reihen Erich Hartfelder überreden. Der lehnte unter Hinweis auf sein Geschäft und die damit verbundene Arbeitsbelastung ab. Auch Erwin Lauterwasser wurde vorgeschlagen. Auch er lehnte aus beruflichen Gründen ab. So erklärte sich Arnold Schröter, der Oberstudienrat am Neustädter Gymnasium bereit das Amt zu übernehmen. Er war bereits seit 1957 Mitglied des Narrenrates. Sein bis dahin wichtigster Beitrag für das Zunftleben war die Einführung der "Zunft-Pagen" 1959. Auch er zögerte wegen seiner beruflichen Verpflichtungen. Er fürchtete einen Autoritätsverlust bei seinen Schülern. Doch später einmal bekannte der Biologielehrer im Rückblick: "Das Amt hat mir an der Schule nie geschadet, im Gegenteil, viele Schüler freuten sich , dass ihr Lehrer der Neustädter Fasnet vorstand. Manche Schüler habe ich auch als Aktive für die Neustädter Fasnet gewonnen."
1965 hatte Narrenvater Arnold Schröter auf eigene Faust eine Narrenrats-Smoking-Jacke bestellt und seine Elferratskollegen vor vollendete Tagsachen gestellt: Dies sei nun in Zukunft die Arbeitskleidung bei der Saalfasnet, während der aus der Vorkriegszeit stammende Mantel künftig bei der Straßenfasnet getragen werden solle.
Nach der erfolgreichen Abwicklung des Hundertjährigen Jubiläums zog sich Scribifax Wilfried Isele aus dem Elferrat zurück. 17 Jahre lang hatte er dort als stellvertretender Oberzunftmeister, als Schriftführer und vor allem als begnadeter Narr und Büttenredner die Neustädter Fasnet angetrieben. Er muss in einer Linie mit Karl Spiegelhalder, Karl Hoffmeyer, Karl Wiehl, Emil Schafheutle, August Paul und Erich Hartfelder als eine der prägenden Figuren der Neustädter Fasnet in diesem Jahrhundert bezeichnet werden.

Elferrat im Jahr 1967


1978 feierte Narrenvater Arnold Schröter sein 20jähriges Dienstjubiläum. Er war inzwischen 70 Jahre alt und trotz seiner ungebrochenen Vitalität war klar, dass die Nachfolgefrage nun langsam auf die Zunft zukommen würde.
Noch einmal, ein letztes Mal, ließ sich Arnold I. trotz seiner inzwischen 73 Jahre am 11.11.1981 erneut im Amt des Oberzunftmeisters bestätigen. Noch einmal verkündete er das Fasnetmotto. Doch wenige Wochen später, inmitten der Vorbereitungen für die bevorstehende Fasnet, starb Arnold Schröter. Viele Neustädter haben ihn noch in Erinnerung, als einen etwas kauzigen und verknitterten, aber immer schelmisch dreinblickenden Menschen mit einem eher feinen Humor. Er war nicht der Narrenvater, der in die Bütt kletterte und mit markigen Sprüchen Lachsalven erntete. Dafür hielt er die Zunft zusammen und repräsentierte sie an der Spitze, vor allem auch innerhalb des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte, wo sein Einfluss nicht unbedeutend war. In seine Amtszeit fielen alle wichtigen Neuerungen innerhalb der Zunft, die bis heute Bestand haben: Gründung von Gägs und Spielmannszug, Einführung von Waldgeist und Wiedewiebli, Schülerbefreiung und Fasnetverbrennung.

Erich Hartfelder als Hutteflore


Schon 1980 war innerhalb der Zunft der damalige Narrenrat Werner Hirt zum Stellvertreter von Arnold Schröter gekürt worden. Die entsprechenden Protokolle zeigen sogar, dass es eigentlich schon damals um die Nachfolge von Arnold Schröter ging. Arnold I. wollte aber unbedingt noch ein paar Jahre dranhängen. Ausweislich der Sitzungsprotokolle gab es damals eine heftige Diskussion um die Verjüngung des Elferrates. Werner Hirt wünschte sich Narrenräte "die mitziehen". Er wollte nicht "mit drei oder viel Hansele alles alleine machen". Wenn keine jüngeren Narrenräte gefunden werden, dann müssten die Älteren trotzdem aufhören und statt eines Elferrates gebe es eben nur noch einen Narrenrat. Im Zuge dieser Verjüngungsbemühungen wurde u.a. Manfred Wolf als Narrenrat gewonnen. Für Hotelier Arnold Fehrenbach, der nach 30 Jahren aus dem Narrenrat ausschied, rückte Peter Duttlinger nach. Jedenfalls war es aber klar, dass nach dem plötzlichen Tode von Arnold Schröter Werner Hirt an die Spitze der Zunft rücken würde. Und so ernannte der Narrenrat Werner I. Nach der Fasnet 1982 zum neuen Narrenvater und Oberzunftmeister.
1985 nahm Emil Bausch nach 27 jähriger Tätigkeit zusammen mit Horst Konrad, der 24 Jahre dem Elferrat angehörte, den Abschied. 1987 schließlich zog sich auch Erich Hartfelder nach sage und schreibe 36 Jahren als Narrenrat aus dem Gremium zurück. Er wurde umgehend zum Ehrennarrenrat ernannt.
Zu seinem Abschied reimte er in einer kleinen Ansprache: "Die Fasnet ist ä Phänomen un steckt voll Narretei. Sie macht, wa ich jetzt zersch erwähn, vo Alltagssorge frei. Du witt en andere Kerli si, schlupfsch in ä Fasnethemd un in än Fasnetkittel ni, hesch nix meh, wo di klemmt. An de Fasnet lot mer d'Luft ab, grad so viel un nit meh, dass hinterher kasch sage: Pfui Deifel war des schee!"Mit Erich Hartfelder verließen auch die langjährigen Narrenräte Franz Götz und Anton Weiser den Elferrat.
Die Nachfolge war insofern leicht zu regeln, als dass seit 1985 die Regelung gilt, dass die jeweiligen Vorstände des Spielmannszuges und der Gägsgemeinschaft kraft Amtes dem Elferrat angehören. Diese Regelung wurde inzwischen noch um den Ober-Gigs erweitert.


Mock I.

Narrenrat im Jahr 1999

Der neue Narrenvater Manfred Wolf wurde am 11.11.1986 von        72 der 79 anwesenden Zunftmitglieder gewählt. Roland Knauß übernahm das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Beim Amtsantritt kündigte Manfred Wolf an, er sehe seine Hauptaufgabe darin, sich um Pflege und Fortbestand der heimischen Fasnet und Ihrer Traditionen zu kümmern. Dann brach er sogleich mit einer alten Tradition, indem er nämlich nicht wie seine Vorgänger nach dem Vornamen zu "Manfred I." wurde, sondern zu "Mock I.", weil man ihn im ganzen Hochschwarzwald nur unter dem Spitznamen "Mock" kennt.
In seiner Zeit als Narrenvater hat Manfred Wolf vieles für die Narrenzunft und die Neustädter Fasnet bewirkt. Genannt seien hier nur einige Highlights. Unter seiner Regie wurden der Kappenabend und der Hemdglunkiumzug wiederbelebt. Das 125-jährige Jubiläum der Narrenzunft Neustadt sowie das Jubiläum 33 Jahre Gägsgemeinschaft wurden unter seiner Leitung gefeiert. Außerdem wurde in seiner Amtszeit der Gägsfigur eine weibliche Fasnetsfigur zur Seite gestellt die Gigs.
Als Anerkennung für sein langjähriges Engagement wurde Manfred Wolf im Rahmen des Kappenabends am 15. Februar 2003 zum Ehrennarrenvater der Narrenzunft Neustadt ernannt. Er tritt damit seinen närrischen (un-)Ruhestand an. Sein Engagement gilt weiterhin der Fasnet und dem närrischen Brauchtum, denn seit 1989 ist Manfred Wolf Vizevogt der Vogtei Hochschwarzwald im VON. Anschließend übernahm er das Amt des Vogtes der VON im Hochschwarzwald. Mittlerweile ist Mock in den verdienten närrischen Ruhestand getreten.


Marco I.

Marco I. im Jahr 2003


Im Jahr 2002 tritt Marco Hipfel in die Fußstapfen von Mock 1. Marco Hipfel wird am 30.05.2002 zum neuen Narrenvater gewählt. An seiner Seite als Stellvertreter ist Mathias Danner. Der größte Teil des Narrenrates wird neu besetzt.  In der Amtszeit von Marco 1. wurde das Schnurren durch die Neustädter Wirtschaften neu belebt. Mathias Danner genannt Matze, hat mit der Einführung des Schnurrerpasses und der Prämierung der Kostüme eine besondere Veranstaltung geschaffen. Das Schnurren in Neustadt ist zu einem Besuchermagnet gewachsen, der hunderte von Narren am Fasnetfriddig in die Stadt lockt. In dieser Amtszeit fand auch das 50jährige Gägsjubiläum mit großem Umzug statt. Marco prägte seine Amtszeit mit seinem speziellen Charme und Witz. Sein Vorgänger Mock I. wurde 2003 zum Ehrennarrenvater ernannt.

Locke I.

Im Jahr 2015 macht Marco I. den Platz frei und Locke I. tritt die Nachfolge an. Locke, der im richtigen Leben Marc Sigwart heißt, hat in seinem ersten Amtsjahr gleich mit Widrigkeiten zu kämpfen. Beim Narrenbaumstellen 2016 bricht der Narrenbaum ab. Doch souverän und mit Witz moderierte Locke das Desaster und so wurde das Narrenbaumstellen zum Höhepunkt des schmutzigen Dunschdig. An seiner Seite steht wiederum zum größten Teil ein neuer Narrenrat mit stellvertretendem Narrenvater Carolin Weis genannt Muddi. Eine Amtszeit voller Jubiläen. 2016 feierte der Spielmannszug sein 50-jähriges Bestehen. 2017 feierten die Gigs ihr 25-jähriges und 2019 die Gägs ihr 60-jähriges Bestehen.

Auch in den Corona-Jahren 2021 & 2022 welche das normale Leben weltweit auf den Kopf stellte, traf natürlich auch die Narren. Dennoch wurden viele Aktionen für die Öffentlichkeit in Form von lustigen Posts und Videos erstellt um so die 5. Jahreszeit intern und darüber hinaus in gegebenem Rahmen stattfinden zu lassen.

Im Januar 2024 feierte die Zunft ihr 150-jähriges Bestehen mit einem großen Vogtei-Treffen des Verbandes Oberrheinischer Narrenzünfte. Traditionell fand wieder eine Freinacht statt, die Sperrzeit war dafür in der gesamten Stadt aufgehoben. 70 Zünfte mit ca. 4000 Hästrägern durfte die Zunft zu Ihrem Jubiläumsumzug begrüßen. Ein Fest das seines Gleichen sucht...







Das Bild zeigt die Narrenzunft in Ihrem Jubiläumsjahr 2024